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Drachenzähmen Leicht Gemacht - Macht besser, woran Disney scheitert

Drachenzähmen Leicht Gemacht - Macht besser, woran Disney scheitert

Drachenzähmen Leicht Gemacht hat zwei neue (erwachsene) Fans hinzu gewonnen, die sich bisher tatsächlich nie wirklich für die Dreamworks-Animationsfilme haben erwärmen können. Das neue Real-Remake von Teil 1 hat Loorie und Daniel dann aber doch interessiert und als spannend inszenierter Familienspaß sogar richtig abgeholt. Überrascht waren wir außerdem hinterher, zu sehen, wie nahe sich die Neuverfilmung einfach an seine ohnehin schon gute 3D-Vorlage gehalten hat. Walt Disney sollte sich davon ruhig mal eine Scheibe abschneiden…

Originalbild: Drachenzähmen Leicht Gemacht / © Dreamworks (2025)

Wir bemühen uns, in dieser Filmkritik nichts unnötiges oder überraschendes zu spoilern. Es handelt sich aber ohnehin um das fast inhaltsgleiche Remake eines sehr bekannten Animationsfilms.


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Unsere Meinung aus dem Podcast als Text zusammengefasst:

Die Live‑Action‑Adaption von Drachenzähmen Leicht Gemacht (Originaltitel: How to Train Your Dragon) funktioniert als moderner Fantasy‑Abenteuerfilm für die ganze Familie sehr viel besser als wir es erwartet hätten. Obwohl unsere Rezensenten Loorie Wutz und Daniel Pook nie zuvor einen Teil der Animationsfilmreihe gesehen haben. Das holten sie erst nach Sichtung der Neuverfilmung nun zwecks Vergleichs unmittelbar nach.

Regisseur Dean DeBlois, der bereits das computergenerierte Original von 2010 inszenierte und mitgeschrieben hat, präsentiert jetzt 15 Jahre später einen Film, der Szene für Szene fast identisch mit seiner Vorlage ist – bis auf wenige subtile Veränderungen, die kaum der Rede wert sind.

Gerard Butler schlüpft sogar erneut in die Rolle seines Charakters Stoick, dem er früher schon seine Stimme lieh und zeigt sich dabei mit spürbarer Spielfreude – ein echtes Highlight und eine seiner besten Rollen überhaupt.

Viel wichtiger: Die CGI‑Drachen sind absolut gelungen umgesetzt – insbesondere Ohnezahn funktioniert auch in etwas realer und natürlich auch moderner gerenderter Version - obgleich sein ikonisches Design aus dem Animationsfilm gar nicht verändert wurde. So bleibt das gewohnte, durchaus comichaft anmutende Gesicht, aber eben auch der Charme des Originalcharakters erhalten. Deplatziert wirkt das nicht. DeBlois gelingt das schwierige Kunststück, eine spannend real anmutende Fantasy-Welt zu etablieren, die trotzdem noch erkennbare Züge ihrer Trickfilmherkunft mit Kinderzielgruppe behält - und es funktioniert tadellos, auch für Erwachsene!

Die Flugsequenzen, allen voran der atemlose Höhepunkt im Finale, wurden in der neuen Version packend glaubwürdig inszeniert. Auf dem Höhepunkt bietet der Film dann noch einen riesigen bösen Drachen von Kaiju-Format, besser und furchteinflößender als alles aus den letzten paar amerikanischen Godzilla‑Filmen. Das Finale dieses Real-Remakes ist entsprechend nicht nur als solches gelungen, sondern auch einfach als Spektakelkino für Monsterfans eine unerwartet große Freude. Hier überbietet das Remake überdies tatsächlich seine Vorlage, was Ausmaße der Szenerie und Spannung der Actionmomente angeht.

Thematisch bleibt die Geschichte der Vorlage vollends treu: Der anfangs unscheinbare Held Hiccup, der nicht in die kriegerische Kultur seines Wikinger-Stammes passt, freundet sich mit dem verletzten Drachen Toothless an und beweist später seiner Gemeinschaft, dass Frieden und Verständnis zwischen den fliegenden, feuerspeienden Tieren und Menschen möglich sind.

Trotz enormer Nähe zum Original ist Drachenzähmen Leicht Gemacht als Real‑Remake keineswegs überflüssig – im Gegenteil, er erweist sich als eine der seltenen Live‑Action‑Adaptionen, bei der Format und Umsetzung Sinn ergeben. Die vertraute Story bleibt erhalten, bekommt aber durch “echt gewordene” Drachen und ein visuell aufgewertetes Finale neuen Appeal. Im Gegensatz zu vielen der Zeichentrick-Neuverfilmungen von Walt Disney, ist das 3D-Original von Dreamworks hier außerdem technisch gesehen inzwischen etwas angestaubt, wodurch die Realverfilmung qualitativ also hier tatsächlich mal eine Verbesserung darstellt.

Das wohlgemerkt nur, weil ansonsten nichts unnötig verändert oder erweitert wurde, was im Original schon gut funktioniert hat und der Charme der Vorlage vom Originalregisseur eben vortrefflich in die Realität übertragen wurde. Ein Kunststück, an dem Disney bislang Film um Film gescheitert ist.

(Autor: Daniel Pook)



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Dieser Podcast wurde von Daniel Pook mit Loorie Wutz in unserem Studio in Berlin aufgenommen.

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