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Die Letzte Filmkritik

Eine Million Minuten - Realitätsverlust trotz Realvorlage

Hätte Regisseur, Co-Autor und Produzent Christopher Doll doch nach Lesen der Buchvorlage erst einmal zu Recherchezwecken gemeinsam mit Gattin Karoline Herfurth und ihren beiden Kindern zwei Jahre lang irgendwo auf der Welt Urlaub gemacht, mal ganz zu sich selbst gefunden... und wäre dann einfach nie mehr wiedergekommen. Er hätte uns damit die 125 Minuten von Eine Million Minuten erspart.

Poor Things - Wunderschön skurril, doch irgendwie zu angenehm

In Poor Things erkennen wir grundlegende Motive und Aussagen der vorhergegangenen Filme von Regisseur Yorgos Lanthimos wieder, hier nun alle in einem wunderschön, skurril, verrückt inszenierten Fantasy-Film für Erwachsene zusammengeführt. Emma Stone und die restliche Besetzung spielen fabelhaft und Lanthimos hat seine herrlich exzentrische, kunstvolle Herangehensweise ans Medium Film so ungezügelt ausgelebt wie nie zuvor. Trotz aller Begeisterung dafür, sind Patrick und Daniel aber etwas enttäuscht darüber, dass Bella Baxters Weltreise kaum darüber hinaus geht, eine eher oberflächlich erzählte Geschichte mit früh offensichtlichen Lehren zu sein.

Mean Girls: Der Girls Club - Vorsicht, nicht mehr so bissig

Aus einem Selbsthilfebuch wurde ein Kultfilm für viele (tendenziell eher amerikanische) Teenager, auf dem ein Musical basiert, das jetzt wie ein Remake des Originals von 2004 neu verfilmt im Kino startet. Mean Girls: Der Girls Club unterhält in seinen besten Momenten kurzweilig, hätte aber noch viel mehr an die heutige Zeit gut zehn Jahre später angepasst werden müssen.

After Everything - The End?

Nach After Forever herrschte Verwirrung darüber, dass dies doch noch nicht das Ende einer der peinlichsten Liebesfilmreihen aller Zeiten war. Und bei After Forever? Da herrscht nun einfach nur pure Erleichterung, weil es mit Hardin und Tesse tatsächlich endlich vorbei ist. Wenn auch nicht mehr im Kino, sondern nur exklusiv bei Amazon Prime.

OverExposition: Leave the World Behind - Am Ende gespalten

Filme über plötzlich eintretende und selbst dann noch sträflich heruntergespielte Endzeitszenarien haben wir in naher Vergangenheit zuhauf gezeigt bekommen. Was Leave the World Behind auf Netflix neben Don’t Look Up, Knock at the Cabin, White Noise und weiteren aber immer noch sehenswert macht, gibt’s hier von Patrick und Daniel im Gespräch mit mittlerem Spoilergrad zu hören.

Eileen - Schockierendes Mauerblümchen

Eileen ist so ein Film, der genau einmal sehr gut funktioniert und dann nie wieder. Aber auch nur, wenn man den späteren Verlauf nicht schon verraten bekommt. Umso kürzer und spoilerfreier fällt Daniels Rezension zur Romanadaption aus, die er als ein gehobeneres Fast-Food-Popcorn-Kino-Pendant für geneigte Indie-Film-Liebhaber einordnet - und als das sogar mit Freude empfiehlt.

Blackberry - Hat nicht Klick gemacht

Apple hat mit seinem Touchscreen-iPhone die ursprünglich von RIMs Blackberry etablierte Gerätekategorie an Mobiltelefonen, die viel mehr können als nur telefonieren, derart neu geprägt, dass die für seine Tastatur-Handys bekannt gewordene Firma sich davon nie mehr erholen konnte. Es ist bezeichnend, dass auch die Hollywood-Verfilmung der Blackberry-Story nicht einmal ansatzweise an den vergleichbaren Film über Apple und Steve Jobs heranreicht.

Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds & Snakes - Brotlose Spiele

Hatte wirklich noch jemand Hunger nach noch mehr Tribute von Panem? Daniel schon nach Teil eins nicht mehr, obwohl er den im Vergleich der ganzen Serie noch am besten fand. The Ballad of Songbirds & Snakes fühlt sich dagegen wie eine Kopie von sich selbst, gemischt mit einer unnötig lang erzählten, an und für sich überflüssigen Vorgeschichte an. Und macht halt alles andere, was generische Standard-Blockbuster heutzutage so leisten bzw. in der Regel eher nicht leisten.

Dumb Money - Wenn Hollywood nur schnell abkassieren will

Filme allzu eilig nach den wahren Begebenheiten ins Kino zu bringen, ist selten ein gutes Zeichen. Der höchst mittelmäßige Dumb Money bestätigt alle Klischees einer solch mittelmäßigen Durchschnittsproduktion, die der Realität weder inhaltlich noch filmisch Akzente hinzufügt. Immerhin bleibt noch viel unerzählt gelassener Raum, in frühestens fünf Jahren noch mal einen besseren Film über r/wallstreetbets, RoaringKitty und Co. abzuliefern.

Killers of the Flower Moon - Wäre anders besser lang gewesen?

Mit Killers of the Flower Moon ist Martin Scorsese zweifellos ein handwerklich meisterhaftes Werk auf Basis dramatischer, realer Verbrechen am Volk der Osage im Nordamerika der 1920er Jahre gelungen. Ein sehr langer Film aber auch. Patrick & Daniel sind sich einig, dass sich mehr als drei Stunden dabei nie unangenehm ziehen, diskutieren aber dennoch mit unterschiedlichen Meinungen darüber, ob und wie diese Laufzeit nicht doch anders, vielleicht besser hätte eingesetzt werden können.

Filmmenü - Expendables 4, Retribution, Haunting in Venice, Nun II, Meg 2 & weitere

Als regelmäßiges Format hat unser Filmmenü unlängst ausgedient, da wir bewusst wieder häufiger nur einzelne Podcasts zu den Filmen, die uns überhaupt auch wirklich genug Gesprächspotenzial bieten, machen wollen. Kandidaten wie in dieser Ausgabe Expend4bles, Retribution, Doggy Style, Joy Ride, My Big Fat Greek Wedding 3, Meg 2, The Nun II, Joy Ride - The Trip und A Haunting in Venice enthalten zu wenig Substanz für eine sinnvolle Rezension nach unseren Vorstellungen - und dass es sich dabei größtenteils um Fortsetzungen ohnehin schon mauer Vorgängerfilme handelt, ist sicherlich kein Zufall. Hier gibt’s deswegen jetzt gesammelt Daniels Kurzurteil, das eher als schnelle Erklärung dafür dienen soll, weshalb uns diese Filme für einen eigenen “Die Letzte Filmkritik”-Podcast nicht interessant genug erschienen und ihr manche von ihnen pauschal einfach lieber meiden solltet.

Die Letzte Fahrt der Demeter - Lässt Dracula wie Gollum wirken

Als Inspiration für Die Letzte Fahrt der Demeter gilt der erste Alien-Film, die literarische Vorlage ist ein kurzes Kapitel aus Bram Stokers Dracula-Roman. Doch was Regisseur André Øvredal nun als Ergebnis dieser angestrebten Melange fürs Kino angerührt hat ist bloß die langweilige Schiffsreise mit einem tollwütig agierenden Vampir, der uns eher wenig furchteinflößend an Gollum aus Der Herr der Ringe erinnert. Und zwar in der schlecht animierten Daedalic-Version.

The Boogeyman - Mehr Butzemann als Babadook

Nennt ihn Butz, Bütze, Butze, Putz, Boz, Buz, Butzenmann, Buschemann, Bugimann, Bullebeiß, Busemand, Buhmann, Boesman, Böölimann, Bölimaann, Böögg, Butzemann… oder einfach The Boogeyman. Klingt nicht so spannend? Vielleicht auch deswegen stützt sich diese Horrorverfilmung werbewirksam auf eine Kurzgeschichte von Stephen King. Patrick aus Hürth hat das für ganz großen Grusel aber letztlich nicht gereicht.

Filmmenü - Beau is Afraid, The Whale, Champions, Sisu & Spoiler Alarm

Es ist angerichtet... zu einem Filmmenü, in welchem nicht nur die beiden intellektuellen Beiträge überhaupt nicht überzeugen können. Daniel kann sich kaum entscheiden, ob ihn die eklige Mitleidsbeschau aus The Whale oder ewige drei Stunden hochwertig inszenierter Unfug ohne Substanz aus Beau is Afraid weniger begeistert hat. Sisu hätte als harter Actionfilm noch das meiste Potenzial für gute Unterhaltung gehabt, gibt sich jedoch zu wenig Mühe, für Spannung und wenigstens etwas mehr interessanten Kontext zu sorgen. Generische Hollywood-Kost mit den üblichen Schwächen gefällig? Champions und Spoiler Alarm got y’all covered!