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Kraven the Hunter - Hat sich nicht mal schöntrinken lassen

Es ist ein Verriss wie aus guten alten “Das Erwachen der Macht”-Tagen, hier bei Die Letzte Filmkritik. Leicht bis mittelstark angetrunken, um das alles überhaupt noch aushalten zu können, versuchen Kaffeemann und Daniel sich erfolglos zu erklären, wie bei Sonys Spider-Man-Universum im Kino so konsequent ein indiskutabler Flop auf den Nächsten folgen kann. Alleine mit Madame Web und jetzt aktuell Kraven the Hunter innerhalb eines Jahres, muss man schon beinahe von einer Meisterleistung des desolaten Filmemachens in Serie sprechen.

The Apprentice: The Trump Story - Nichts als die Wahrheit

The Apprentice - The Trump Story brilliert mit dem Spagat, den jungen Donald Trump jr. in seinen Lehrjahren wahrheitsgetreu abzubilden, ohne ihn durch Slapstick oder überzogene Satire als reine Witzfigur darzustellen. Absurd und faszinierend genug ist schon die reale Geschichte, wie aus dem Mieteintreiber seines Vaters jener Donald Trump wurde, der es bis zum US-Präsidenten gebracht hat. Welche Regeln ihn bis heute prägen, wer ihm diese beibrachte und warum einfach alles an diesem Menschen mehr Schein als sein ist, bringt Regisseur Ali Abassi hier exzellent in nur knapp zwei Stunden mit seinen hervorragenden Hauptdarstellern Sebastian Stan und Jeremy Strong auf den Punkt und die Leinwand.

Squaring the Circle - Platte(n) Chronologie

Mit Tunnelblick und bemerkenswert viel Material aus alten, also schon lange vorhandenen, Interviews hat Regisseur Anton Corbijn eine überraschend unkreativ montierte Chronologie der legendären Plattencover-Kunstschmiede Hypgnosis zusammengestellt. Die realen Personen und ihre Geschichte in Squaring the Circle bleiben interessant genug, die näher beleuchteten Cover-Artworks und deren Entstehung haben wir gerne gesehen - die Eigenleistung der Doku als solche bleibt darüber hinaus jedoch überschaubar.

The Zone of Interest - Meisterwerk des Ungezeigten

Wir sprechen in dieser Filmkritik zu The Zone of Interest von Jonathan Glazer zweifellos über ein großes Meisterwerk. Über einen bemerkenswerten Hybrid aufwühlender, zur Auseinandersetzung geradezu zwingender Kunst, stilistisch dennoch nahe an scheinbar objektiver Realität. Einen Film, der uns in der Realität mit unserer Vergangenheit konfrontiert, wie es wohl kein anderes Werk zuvor so eindringlich und unverzerrt geschafft hat. In unserem Podcast reden wir mindestens so viel über jenes, was wir in der Adaption wirklicher Schreckenszeiten tatsächlich gezeigt bekommen, wie wir über all jenes sprechen müssen, was wir dort bewusst nicht im Bild sehen, aber sehr wohl wahrnehmen können. Eine Rezension und Deutung der von Glazer gewählten Stilistik, Herangehensweise und Motive.

Bob Marley: One Love - Wäre so nie zur Ikone geworden

Bob Marley: One Love vermittelt uns nur wenig interessantes über die Reggae-Legende und schafft es, abgesehen von seiner dramaturgisch mauen Erzählweise, ganz besonders nicht, Herz und Seele des Ausnahmemusikers wirklich spür- oder nachvollziehbar auf die große Leinwand zu transportieren.

Napoleon - Große Schlachten, große Lücken

Ridley Scott soll Stanley Kubricks sagenumwobenes Napoleon-Drehbuch tatsächlich mal in den eigenen Händen gehalten und sogar gekauft haben… nur um es nach eigenen Aussagen dann beiseite zu legen und den historischen Stoff auf eigene Faust mit ganz neuem Script fürs Kino und Apple TV+ zu adaptieren. Ein imposanter und stark besetzter Film, der schon in seiner kürzeren Leinwandfassung lang, groß, aber dennoch merkbar lückenhaft ausgefallen ist.

John Wick: Kapitel 4 - Dauerballern im God-Mode

Feierten wir Teil drei noch für sein beeindruckendes und kreatives Action-Ballett, enttäuscht uns John Wick: Kapitel 4 umso mehr mit zu viel Dauerballern, zu viel God-Mode für Keanu und folgerichtig auch ermüdend viel Laufzeit. Was mal cool war, wirkt nun albern und was vorher schon albern war, übersteigert sich ins unnötig Langweilige. Teuer aussehende, bunte Kulissen und der tolle Cast heben John Wick, zugegeben, immer noch von anderen eher ungelungen ausartenden Actionfilmen ab. Doch das allein kann nach dem starken Vorgänger eigentlich nicht der Anspruch sein.

Top Gun: Maverick - Plätschert am Boden, fesselt in der Luft

Wenn die Kinokarte eigentlich ein Flugticket ist und Schauspieler in echten Militärflugzeugen waghalsige Manöver über sich ergehen lassen... ist das genau die richtige Antwort auf den oft albern unphysikalischen CGI-Overkill heutigen Hollywood-Action-Kinos. Da verzeihen wir Top Gun: Maverick mit Tom Cruise auch seine auf Autopilot laufende Rahmenhandlung.

The Tragedy of Macbeth - Ein Coen-Bruder macht Theater

Vertraut bei unserer Beurteilung von The Tragedy of Macbeth nicht nur Daniel Pook, sondern auch den Worten eines echten Schauspielers. Der Kaffeemann hat sich die neuerliche Shakespeare-Adaption mit ihm gemeinsam im Kino angesehen. Der Film von Regisseur Joel Coen ist mit Frances McDormand und Denzel Washington in den Hauptrollen prächtig besetzt und von A24 gemeinsam mit Apple TV+ produziert worden.

House of Gucci - Jared Leto spielt gaga

Der Kaffeemann und Daniel ringen beinahe eine Stunde um eine Erklärung dafür, warum House of Gucci ganz und gar kein gelungener, dennoch aber ein faszinierend absurd ausufernder Film geworden ist. Das Prunkstück im italienisch akzentuierten Gagaismus der englischen Originalversion ist übrigens nicht die erwartete Lady, sondern Jared Leto - und den muss man in seiner Rolle hier einfach gesehen haben.

The Last Duel - Kämpft mit sich selbst

Ridley Scott, Ritterzeit, Starschauspieler, Oscar-prämierte Drehbuchautoren - und doch nicht der Film, den viele beim Lesen dieser Zeilen bestimmt direkt klar vor Augen haben. Die Romanadaption The Last Duel beleuchtet aus drei Perspektiven die Hintergründe einer historischen Begebenheit, unterhält uns dabei jedoch anders als wahrscheinlich vorgesehen.

OverExposition: Raw frisst Titane

Titane mag beim Festival de Cannes 2021 die Palm d’Or als bester Film gewonnen haben, dennoch sind der Kaffeemann und Daniel mit Julia Ducournaus neuem Film nicht recht warm geworden. In einem OverExposition-Gespräch erklären sie spoilerfrei und ohne überhaupt auf die jeweilige Rahmenhandlung einzugehen, weswegen ihnen Raw, Debütspielfilm der Regisseurin, in jeder Hinsicht viel besser gefallen hat.

Camgirl - Erotikdrama fernab von Stigma & Milieu

Der New Yorker Musiker Ben Hozie hat auf Film Festivals 2020, nach mehreren Versuchen, endlich seinen verdienten Durchbruch als Indie-Filmemacher geschafft. Von alledem hatten der Kaffeemann und Daniel im Vorhinein noch gar nichts mitbekommen - sind beim Sichten des wahrhaft besonderen, gewagten, unkonventionellen Meisterwerks Camgirl - Wahnsinnige Begierde (Originaltitel: PVT Chat) umso begeisterter überrascht worden.

Gefangen im Netz - Pädophile klicken sich ins Kinderzimmer

Mit dem tschechischen Dokumentarfilm Gefangen im Netz (V Síti), der hierzulande auf Deutsch synchronisiert im Kino erscheint, werden selbst internetaffine Eltern wachgerüttelt, wie einfach es für pädophile Triebtäter ist, sich in fremde Kinderzimmer zu klicken - und wie unverfroren die zumeist älteren Männer Minderjährige zu sexuellen Handlungen drängen.

Kajillionaire - Kritik & Interpretation

Eine schrullige Familie stiehlt, lügt und betrügt sich eher schlecht als recht durchs Leben, aber Kajillionaire möchten sie damit ja sowieso nicht werden. Daniel und der Kaffeemann loben und analysieren den neuen Indiefilm von Cannes- und Sundance-Gewinnerin Miranda July im Podcast mit separiertem Spoilerteil.

The Climb - Hungeräste einer Männerfreundschaft

Bei Sundance ist The Climb ungesehen an uns vorbei geradelt, nun haben wir die Indie-Buddy-Komödie nach Zwischensprint aber doch noch knapp vor Zieleinfahrt der Etappe deutscher Kinostart eingeholt. Oder eher gesagt: Nachgeholt. Und genossen! Daniel und der Kaffeemann über zwei, die sich (aneinander) abstrampeln.

Nurejew: The White Crow - Kritik & Analyse

Daniel und der Kaffeemann beleuchten ausführlich Ralph Fiennes' bemerkenswerte Rudolf-Nureyev-Biografie The White Crow, insbesondere vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs sowie der Instrumentalisierung von Kultur und Kunst unter dem Regime der damaligen Sowjetunion - und was all das für uns Zuschauer im Heute bedeuten sollte.