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City of Darkness - Strahlt hell am Action-Himmel

Stark inszeniertes Martial-Arts-Ballett aus Hongkong in detailreichen Kulissen: City of Darkness sollten alle Action-Freunde, für die Kämpfe nicht völlig realistisch sein müssen, im Kino sehen. Dass der historische Schauplatz Kawloon Walled City dafür zwar fantastisch nachgebaut wurde, thematisch aber viel mehr zu bieten gehabt hätte, ist zu verschmerzen. Daniel liefert euch deswegen ein paar mehr Hintergründe darüber, hier in Die Letzte Filmkritik.

Emilia Pérez - Die nette Tante mit dem vielen Geld

Als Mischung aus Musical und Gangster-Drama ist Emilia Pérez prädestiniert dafür, ein originelles Kino-Erlebnis zu bieten. Dieses Versprechen löst der Cannes-Hit von Regisseur Jacques Audiard dann sogar noch viel überraschender erzählt und überdies stark inszeniert auf der Leinwand ein. Und das nicht bloß qualitativ hochwertig gemacht, fantastisch besetzt, sondern auch inhaltlich in der Summe durchweg als erwachsenes Unterhaltungswerk voll ungewöhnlicher Wendungen, das sich weder bierernst nimmt, noch in andauernde Albernheit verirrt. Obwohl das Konzept auf dem Papier absolut verrückt klingt.

Anora - Mein Milliardär, seine Eltern und ich

Eine Komödie, ein Drama, eine authentische Darstellung von Sexarbeit und Dynamiken zwischen Arm und Reich in der westlichen Welt. Mit Anora hat Regisseur Sean Baker ein modernes Aschenputtel-Märchen, aber auch Pretty Woman und Meine Braut, ihr Vater und Ich mit neuem Setting in die Realität geholt.

The Apprentice: The Trump Story - Nichts als die Wahrheit

The Apprentice - The Trump Story brilliert mit dem Spagat, den jungen Donald Trump jr. in seinen Lehrjahren wahrheitsgetreu abzubilden, ohne ihn durch Slapstick oder überzogene Satire als reine Witzfigur darzustellen. Absurd und faszinierend genug ist schon die reale Geschichte, wie aus dem Mieteintreiber seines Vaters jener Donald Trump wurde, der es bis zum US-Präsidenten gebracht hat. Welche Regeln ihn bis heute prägen, wer ihm diese beibrachte und warum einfach alles an diesem Menschen mehr Schein als sein ist, bringt Regisseur Ali Abassi hier exzellent in nur knapp zwei Stunden mit seinen hervorragenden Hauptdarstellern Sebastian Stan und Jeremy Strong auf den Punkt und die Leinwand.

Joker: Folie à Deux - Critiques divisées

Joaquin Phoenix und Lady Gaga singen und tanzen sich durch einen Joker-Film, der sich sogar noch weiter von zuvor bekannten Adaptionen der Comic-Figur weg bewegt, als schon der erste Teil. Daniel feiert die inhaltliche Kehrtwende von vielem, was Zuschauer im Vorgänger erkannt haben wollen und hat auch die Musical-Szenen durchaus genossen. Patrick hätte sich dagegen weniger von genau diesen Show-Sequenzen gewünscht - und hat auch sonst nicht so viel Gefallen an Folie à Deux gefunden.

Love Lies Bleeding - Spielt mit seinen Muskeln, verliert dann die Puste

Die erste Hälfte von Love Lies Bleeding hat Patrick und Daniel so verzücken können, dass sie den Film schon als sicheren Kandidaten ihrer Top-5-Listen zum Ende des Jahres gesehen hatten. Das Ende der 80er spielende Drama, mit fantastischer Besetzung, um eine intensive Beziehung zweier Frauen im Rausch zwischen Aufputschmitteln, Body-Building und den toxischen Männern in ihrem Umfeld, nimmt dann aber einen ziemlich enttäuschenden Verlauf.

The Bikeriders - Erblasst vor seinem eigenen Fotobuch

Tom Hardy und Austin Butler scheinen ihre Performances in The Bikeriders an ikonische Rollen von Marlon Brando und James Dean angelehnt zu haben. Offensichtlich immer mit dem Bewusstsein, jetzt ja auch ganz ikonisch rüberkommen zu müssen und in Lederjacken auf Motorrädern natürlich immer cool auszusehen. Obwohl der Vergleich mit The Wild One hier sogar Teil der Handlung ist, schafft es Jeff Nichols’ Film nie, das Flair der Zeit, die faszinierende Ästhetik der Bilder und die authentische Perspektive jenes Fotobuchs von Danny Lyon einzufangen, von dem er sein Drehbuch adaptiert hat.

Abigail - Bissiges kleines Mädchen

Abigail braucht sehr lange, um in die Gänge zu kommen. Während das titelgebende Mädchen dann aber wenigstens weiß, wer es selber ist und was es (essen) will, verwandelt sich ihr Film bis zum Schluss mit viel Leerlauf und frei von ganz eigenen Ideen, in ein Sammelsurium aus Mittelmaß, irgendwo unentschieden zwischen Selbstironie und ernst gemeinten Horror-Ambitionen. Gesprenkelt, immerhin, mit Momenten gelungenen Splatter-Spaßes.

Monkey Man - Rache mit Kultur

Monkey Man ist als Regie-Debüt und Action-Revenge-Movie das beeindruckende Ergebnis von Dev Patels Verlangen, ihm zugewiesene Rollenklischees zu überwinden. Gleichzeitig hat er einen äußerst brutalen Film gemacht, dessen Kultur und Settings vielen sonst nur aus fröhlich-bunten Bollywood-Produktionen bekannt sein dürften. Eine aufrichtige Integration von Hijra, die nicht bloß Deko-Figuren am Rande bleiben, kann Daniel darüber hinweg trösten, dass aktuelle politische Verhältnisse Indiens nur in Form fiktiver Schergen repräsentiert werden.

The Kill Room - Lieber eine Tüte überm Kopf

Geldwäsche mit Kunstwerken, die ein Killer malt, der damit ungewollt begehrt wird? In anderen Händen wäre das vielleicht eine launige Gangsterkomödie oder bissige Satire geworden. The Kill Room dagegen ist so banal geschrieben und inszeniert, dass er Daniel nur wie pure Zeitverschwendung vor kam.

Drive-Away Dolls - Der alberne Coen-Bruder hat sich enttarnt

Der anspruchsvoll inszenierte und stark gespielte Macbeth-Film von Joel Coen hat uns gezeigt, dass dieser Coen-Bruder auch solo auf hohem Niveau Filmkunst schaffen kann. Sein Bruder Ethan hat nun mit seinem ersten Solo-Spielfilm Drive-Away Dolls im Kino weiterführend den Beweis geliefert… dass die gemeinsamen Filme der Coens wohl wirklich eher nur wegen Joel so gut geworden sind. Und die albernen Klamauknummern á la Hail, Caesar! mit Sicherheit mehr auf Ethans Kappe gehen.

Roxy - Taxifahrer in Gangsterkreisen

Aus einem Selbsthilfebuch wurde ein Kultfilm für viele (tendenziell eher amerikanische) Teenager, auf dem ein Musical basiert, das jetzt wie ein Remake des Originals von 2004 neu verfilmt im Kino startet. Mean Girls: Der Girls Club unterhält in seinen besten Momenten kurzweilig, hätte aber noch viel mehr an die heutige Zeit gut zehn Jahre später angepasst werden müssen.

Filmmenü - Bullet Train, Gray Man, Cha Cha Real Smooth & Prey

Es ist angerichtet... zu einem Filmmenü, das im Speisewagen eines japanischen Schnellzugs beginnt. Bullet Train läuft bzw. fährt immerhin als Neustart im Kino, während The Gray Man nur bei Netflix, Cha Cha Real Smooth bei Apple TV+ und das Predator-Prequel Prey exklusiv bei Disney+ erschienen sind. Entsprechend ausführlich thematisieren Patrick & Daniel auch nochmals den aktuellen Stand der aktuell marktführenden Streaming-Anbieter.

The Many Saints of Newark - Ein Segen für Sopranos-Fans?

Gemeinsam mit Daniels Bruder hat Patrick aus Hürth in seiner Jugend The Sopranos auf DVD geguckt, während Daniel selbst es bis heute hartnäckig versäumt hat, auch nur eine einzige Folge der HBO-Serie zu sichten. Folgerichtig lassen wir Patrick deshalb hier nun auch besser mal alleine über den Prequel-Kinofilm The Many Saints of Newark urteilen.

Filmmenü - Good Time & Uncut Gems

Es ist angerichtet… zu einem saftigen Special über die zwei jüngeren Filme der Safdie-Brüder. Uncut Gems aka Der Schwarze Diamant wird vielerorts als einer der besten Filme des letzten Jahres gefeiert, hat dank Adam Sandler und Netflix enorme Aufmerksamkeit generiert. Solche Wertschätzung hätte Good Time mit Robert Pattinson allerdings viel, viel mehr verdient.

The Gentlemen - Rollen & Anzüge maßgeschneidert

Guy Ritchie liefert endlich mal wieder einen waschechten Guy-Ritchie-Film ab. Bei The Gentlemen sitzen die top besetzten Rollen genau so vortrefflich wie ihre maßgeschneiderten Anzüge. Kein Snatch oder Lock, Stock & Two Smoking Barrels und doch gelungene Unterhaltung im Genre der zu Verbalentgleisungen neigenden Gangster.